Ich kann die Lobpreisungen von Sheer Heart Attack ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, wie mann diese Album über den kongenialen Vorgänger Queen II stellen kann, ist mir unvorstellbar. Sicherlich hat das Album seine guten Seiten, aber insgesamt würde ich Sheer Heart Attack als schlechtestes Queen-Album der 70er bezeichnen (Queen I und News besitze ich noch nicht, die fallen also raus;))
Dabei geht alles richtig geil und fundiert los: Brighton Rock ist ein kraftvoller, kongenialer Opener, vielleicht einer der besten, die Queen je hatten. Brians Gitarrenspiel ist hier auf einem sehr frühen Höhepunkt angelangt, und mit Freddies Kopfstimme am Anfang bilden beide ein sehr gutes Duo.
Auch Killer Queen hält einen hohen Standard, der erste richtig große Hit der Band. Zu solche genialen Songs wra nur Freddie fähig, zu was aber noch wird sich im Laufe des Albums zeigen.....
Tenement Fuster stellt einen der besten Roger Songs der ersten jahre da, ich würde es persönlich sogar über I'm in Love with my Car stellen, vielleicht auch der Einfachheit der Songstruktur halber, aber spätestens wenn Roger "give me a good Guitar" röhrt, schlagen meine Herzen höher, einfach zu genial.
Nun kommts: Flick of the Wrist mochte ich zu Anfang überhaupt nicht, jetzt steigert es sich langsam, ohne aber ein wirklicher Burner zu sein. Durchaus ein guter Song, aber im Vergleich zu den grandiosen ersten Drei schon ein Gefälle.
Lily of the Valley ist nur ein müder Aufguss von Nevermore, dem es qualitativ nie das Wasser reichen kann. es scheint, als hätte Freddie keine Ideen mehr für einen Song gehabt.
Now I'm here mag recht bekannt sein, aber ich konnte mit dem Song noch nie wirklich viel anfangen (schlagt mich nur

). Live um einiges besser, aber auf Sheer Heart Attack ziemlich farblos.
Das Unheil nimmt seinen Lauf: In the Lap of the Gods kann ich mir kaum anhören, vielleicht der schwächste Queensong ever. Diese aufgeblähten Chöre und überzogegen hohen Stimmen mögen zwar zu Queen passen, aber hier sind sie dermaßen überpaltziert, sodass der Song einfach nur nervt.
Ein Aufbäumen stellt Stone cols crazy dar, wie Chris schreibe, die Erfindung des Metals. Sehr geiles Gitarrensolo, besser hätte man 2:14 nicht nutzen können.
Dear Friends kannte ich schon von Five Live, was mich damals zu Tränen gerührt hat. Aber was macht so ein Song hinter Stone Cold crazy? Am Ende eines Albums wäre er viel besser aufgehoben, man sieht fast über ihn hinweg, er wirkt total deplatziert. Schade, denn eigentlich ist der Song eine sehr schöne ,wenn auch kurze, ballade.
Misfire bringt das Album auf den absoluten Tiefpunkt. John kann froh sein, dass die anderen Bandmitglieder ihm nicht die "Songschreiberlizenz" entzogen haben, sonst würde es einige spätere Perlen von ihm nicht geben. Die Gitarre am Anfang ist einfach furchtbar, hört sich teilweise an wie ein billiger Muntermacher.
Bring Back that Leroy Brown ist dagegen wieder ein erfrischender Song, auch wenn Queen diesen Stil auf A Night at the Opera besser haben einsetzen können. Trotzdem ein respektables Ergebnis, sehr witzig und kurzweilig.
Das kann man von She makes me nicht behaupten: Einfallsloses Gezupfe von Brian, lediglich wenn Herr May sich gütig erklärt, noch andere Akkorde anzustimnmen kommt ein wenig abwechkung in den Song, der sonst uninspiriert daherplätschert.
Mit In the Lap of the Gods.....revisited hat die Platte wenigstens noch einen halbwegs versöhnlichen Abschluss. Sehr schön, wenn am Ende die Chöre immer lauter werden, nicht umsonst als Stadionhmynne eingesetzt.
Mich mag Sheer Heart Attack einfach nicht überzeugen, die drei, vier Meisterwerke können nihct über zu viele Schwachpunkte hinwegtäuschen.